Vorst der Ort

Vorst der Ort

Büttgen-Vorst ist ein westlicher Stadtteil von Kaarst im nordrhein-westfälischen Rhein-Kreis Neuss. Hier leben etwa 5.500 Menschen. Bis zur Gemeindereform 1975 war Vorst ein Teil der Gemeinde Büttgen, das heute ebenfalls zur Stadt Kaarst gehört.

Geschichte
1324–1400
Um 1322 tauchten die ersten Belege für die Anfänge der Ortschaft Vorst auf. Das zu dieser Zeit gebaute Rittergut Holzbüttger Haus war ganz in der Nähe zu den späteren Gebäuden der Einsiedler. Um 1400 wurden die ersten Hütten und Häuser im heutigem Vorster Wald (an der Stelle des heutigen Sportplatzes), in der Nähe zum damaligem Karlsforst, errichtet. Sie waren noch kein eigenes Dorf, sondern eher eine Einsiedlergemeinschaft. Wie zu dieser Zeit üblich, wurden die Kinder (nur Jungen) zu Hause oder in Kleingruppen unterrichtet. Sie lernten anhand der Bibel lesen und schreiben.

1741–1923
1741 brannte die Klause, in der der Unterricht und religiöse Aktivitäten stattfanden, ab. Als Ersatz wurde eine Klause mit Kapelle und Schulraum erbaut. Sie entstand an dem Platz, an dem auch die heutige Antoniuskapelle steht. In dieser Zeit haben sich auch die Siedlungsflächen Driesch, Rottes, Heide, Wattmannstraße, Alt-Vorst und Linning zu der Ahner Honschaft zusammen geschlossen. Von 1770 bis 1777 war der damalige Besitzer des Tuppenhofes Honschaftsvorsteher. Um 1780 wanderten die letzten Einsiedler weg, was dazu führte, dass die Kapelle mit der Schule an die Zuständigkeit Büttgens fiel. Die Büttger Pastoren hielten nun Gottesdienste ab und unterhielten die Schule. 1798 fiel das Rheinland unter Napoléon an die Franzosen und wurde dem neuen Regierungsbezirk Neuss zugeordnet. Ferner ließ Napoléon den Nordkanal, als wirtschaftlich wichtige Handelsroute, erbauen. Ab dem Jahre 1823 fuhren auch Schiffe über den Nordkanal durch Vorst. Die ersten Schiffe transportierten Kohle von Neuss nach Neersen. 1870 wurde die Kapelle, die religiöser Mittelpunkt von Vorst war, wurde noch einige Male umgebaut und erweitert. 1880 wurde die Schützenbruderschaft Büttgen-Vorst gegründet. 1923 wurde Vorst eine selbstständige Pfarrei.

1936–1945
1936 wurde Vorst, das bis dahin zu Büttgen zählte, das erste Mal Kaarst zugeordnet. Dies geschah nach dem damaligen preußischen Recht, die Zusammenlegung von Büttgen und Kaarst zu einem Amt wurde aber später wieder aufgehoben. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Ort im Gegensatz zu den anderen Orten stark zerstört.

1958–1977
Im Jahre 1958 wurde die neue katholische Kirche eingeweiht. Dadurch wurde die Kapelle nicht mehr genutzt und begann zu verfallen. Erst im Jahre 1966 wurde diese renoviert und wieder Instand gesetzt. 1971 wurde in Vorst der erste Kindergarten der katholischen Kirche eröffnet. Seit dem 1. Januar 1975 wird Vorst aufgrund des Düsseldorf-Gesetzes zum Stadtgebiet Kaarst gezählt. Im Jahre 1977 bekam Vorst das erste Pfarrzentrum. Im Zuge dieser Gemeindereform bekam die Ortschaft Vorst den Ortsteil Rottes zugesprochen, der bis dahin zu Korschenbroich gehörte.

1995
Im Zuge eines Neubaues in der Vorster Ortsmitte erwarb die ev. Kirchengemeinde Holzbüttgen (zu der Vorst gehört) Räumlichkeiten in Vorst. Von diesem Zeitpunkt an hatte Vorst seine eigene ev. kirchliche Einrichtung.

2009
Nach jahrelanger Arbeit konnten die Grünflächen in der neuen Vorster Ortsmitte fertig gestellt werden.

Kirchen

Von Johannes1024Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

St. Antonius in Vorst
Römisch-katholische Kirche
In Vorst unterhält die römisch-katholische Kirche zwei Gotteshäuser:

Die Antoniuskapelle (erster Kirche in Vorst und frühere Schule)
Die St. Antonius Kirche in der Vorster Ortsmitte
Bis zum Jahre 2009 gehörten diese Einrichtungen zur Pfarrgemeinde St. Antonius, doch seit dem 1. Januar 2010 gehören diese nun zum örtlichen Pfarrgemeindeverbund, der insgesamt etwa 20.000 Mitglieder hat (Stand 2010).

Vorster Mitte
Ein Großteil der Vorster Ortsmitte besteht aus Spiel- und Grünflächen. Außerdem befindet sich in der Ortsmitte die Festwiese, auf der jedes Jahr das Schützenfest der örtlichen Bruderschaft stattfindet.

Vorster Wald
Mit einer Gesamtfläche von ca. 75 Hektar ist der Vorster Wald das größte zusammenhängende Waldgebiet in der Stadt Kaarst. Er ist durchzogen von einem Trimm-dich-Pfad, der sich an den Wegrändern befindet. Über eine Strecke von ca. 2,5 km verläuft am nördlichen Ende des Waldes der Nordkanal.

Evangelische Kirche
Da der Ortsteil Vorst keine eigene Kirchengemeinde hat, gehört er zur ev. Kirchengemeinde in Kaarst. Diese verfügt seit dem Jahre 1997 über eine eigene kirchliche Einrichtung vor Ort, dem Katharina von Bora Haus (KvB). Im Katharina-von-Bora Haus finden regelmäßige Gottesdienste, wie auch Taufe, Hochzeiten oder auch Veranstaltungen von verschiedenen Gemeindegruppen statt. Bis zum Jahre 1997 mussten die kirchlich-theologischen Veranstaltungen wie Taufen, Hochzeiten usw. in der St.-Antonius-Kirche der katholischen Nachbargemeinde stattfinden.

Nachweise

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