Historie

Die Schießsportabteilung stellt sich vor

Schon immer waren die Vorster Sportschützen ein guter Repräsentant unserer Bruderschaft. Seit vielen Jahren haben sie uns bei Bezirks-, Diözesan- und Bundesmeisterschaften mehr als gut vertreten.
Diese Erfolge waren nur möglich, weil das sportliche Schießen in Vorst immer sehr gefördert wurde.

Die Geschichte
Die Geschichte des Bruderschafts-Schießsportes in Vorst ist sehr eng verknüpft mit der des Schießsportvereines SSV St. Eustachius Büttgen-Vorst. Die Vereinsführung des Schießsportvereins hat immer auch in der Bruderschaft Verantwortung übernommen.
Die Gründung dieses Vereins erfolgte 1954 durch den Schießmeister der Bruderschaft Julius Holzapfel. Die ersten Schießwettbewerbe wurden in seiner Autowerkstatt durchgeführt, von 1955 bis 1982 fanden sie im Saal der ehemaligen Gaststätte Konnertz statt.
Bis in die 70-er Jahre gehörten die Schießsportler dem Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften an und trugen Sonntags Vormittag ihre Wettkämpfe aus.
Danach wechselte man in den Rheinischen Schützenbund, weil dort die Gegner anspruchsvoller waren und die Wettkämpfe bei den „Historischen“ langsam ausliefen.

Die Schießmeister
Bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1975 war Julius Holzapfel Schießmeister unserer Bruderschaft

 Julius Holzapfel

Matthias Küppers

Josef Hambloch

Nachfolger wurde dann Matthias Küppers als 1. Schießmeister, ihm zur Seite stand Josef Hambloch. Nach dem Rücktritt von Matthias Küppers im Jahr 1998 und dem Tod von Josef Hambloch sind Gerd Grünberg als 1. Schießmeister und Michael Dohren als 2. Schießmeister für die Schießveranstaltungen der Bruderschaft zuständig.

Mit Ablauf der Mitgliederversammlung 2012 zog sich dann Gerd Grünberg als aktiver Schießmeister zurück und sein bisheriger Stellvertreter Michael Dohren übernahm das Amt des Schießmeisters. Ihm zur Seite steht fortan Michael Heimes, der ebenfalls auf dieser Versammlung gewählt wurde.

Schießmeister seit 2012:
Michael Dohren

stellv. Schießmeister
Dirk Kannen

Auf Antrag von Brudermeister Thomas Schröder wurde Gerd Grünberg dann auch von den Mitgliedern zum Ehrenmitglied der Bruderschaft ernannt.

Der Luftgewehr-Schießstand

Nachdem der Schießstand bei Konnertz 1983 nicht mehr zur Verfügung stand, war man froh, dass man als „Untermieter“ auf dem Schießstand bei den Sportfreunden Holzbüttgen im Keller der Vorster Grundschule unterkommen konnte. 1991 wurde der Schießstand von den Vorstern als Hauptmieter übernommen und unter der Leitung des damaligen 1. Schießmeisters Matthias Küppers und mit viel Eigenleistung der Vereinsmitglieder renoviert und mit Toiletten ausgestattet. Heute hat der Schießstand zehn Bahnen mit einer Länge von 10 Meter. Es kann mit Luftgewehr und Luftpistole geschossen werden. Alle Bahnen verfügen über elektrische Scheibenrückholanlagen. Zugelassen ist der Schießstand nicht nur für das sportliche Schießen auf Scheiben, sondern durch einen speziell vorgeschriebenen Kugelfang können die Schützenzüge auch ihre Zugkönige durch das Schießen auf einen Holzvogel ermitteln.

2009 wurde die hintere Wand des Schießstandes mit den Kugelfängen teilweise abgerissen und um ca. 1,4 m nach hinten verlagert. Dadurch konnte die Trennwand zwischen Vorraum und Schießraum verlagert und der Vorraum um diese 1,4 m vergrößert werden. Dies alles wurde in Eigenleistung der Vereinsmitglieder durchgeführt. 

 

Der Vogel-Schießstand (Kleinkaliber)

Bis 2002 wurde das Vogelschießen am Schützenfest-Montag auf einem transportablen Schießstand durchgeführt. Dieser Schießstand, der auch von den Bruderschaften von Kaarst und Büttgen benutzt wurde, musste mühsam von den Mitarbeitern des städtischen Bauhofes auf- und abgebaut werden.

Im Jahre 2002 konnte unsere Bruderschaft dann einen modernen Vogelschießstand neben dem St.-Eustachius-Platz einweihen, der nicht nur eine „funktionelle Konstruktion“ ist, sondern auch wie in modernes Kunstwerk aussieht.

Das Regimentsschießen

 

Die größte Schießsportveranstaltung innerhalb der Bruderschaft ist das Regimentsschießen. Hier können im Frühjahr alle Bruderschaftsmitglieder ihre Schießkünste beweisen. Es werden in den verschiedenen Altersklassen um Meisterschaftstitel (getrennt zwischen Sportschützen, also Mitglieder des Schießsportvereins und Nicht-Sportschützen) sowie um die Leistungsabzeichen des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften geschossen. Außerdem gibt es zwei Mannschaftswettbewerbe, bei denen um eine Wanderkette und um einen Wanderpokal geschossen wird. Dabei werden die drei besten Schützen eines jeden Zuges als Mannschaft gewertet.

Weitere Aktivitäten

Als Verein nimmt der SSV St. Eustachius an den alljährlichen Rundenwettkämpfen des Rheinischen Schützenbundes teil, die immer im Herbst stattfinden. Außerdem bei den Kreismeisterschaften,  und, falls man sich qualifiziert hat, auch bei den Bezirks- und Landesmeisterschaften sowie bei der Deutschen Meisterschaft.

Auf Bruderschaftsebene, bei der alle Mitglieder der Bruderschaft teilnehmen können, auch wenn sie nicht Mitglieder des Schießsportvereins sind, gibt es die Bezirks-, Diözesan- und Bundesmeisterschaften, sowie das Schießen der Prinzen (Schülerprinz und Prinz der Bruderschaft). Auch hier gibt es das Bezirks-, Diözesan- und Bundesprinzen-schießen.

Zur Vorbereitung für diese Wettbewerbe können alle Bruderschaftsmitglieder, auch Nichtvereinsmitglieder, kostenlos auf dem Luftgewehrschießstand trainieren.

Die Finanzierung

Die einzige Einnahmequelle der Schießsportabteilung der Bruderschaft sind die Einnahmen aus dem Regimentsschießen, d.h. sie erhält keinerlei Zuschüsse aus den  Beiträgen der Bruderschaftsmitglieder.

Die Aktivitäten des Schießsportvereins (Schießen beim Rheinischen Schützenbund) werden über die Mitgliedsbeiträge der Vereinsmitglieder finanziert.

Das Schießen selbst

Nach den traurigen Ereignissen 2002 in Erfurt kam der Schießsport ziemlich in Verruf. Von vielen wurden die Sportschützen als schießwütige Rambos angesehen. Das ging sogar soweit, dass das Waffengesetz geändert wurde. Für die Sportschützen unserer Bruderschaft, welche mit Luftgewehr oder Luftpistole schießen, ändert sich jedoch nichts. Ab 14 Jahren, mit Einverständnis der Eltern schon ab 12 Jahren, kann das sportliche Schießen mit Luftgewehren ausgeübt werden.

Wichtigste Voraussetzung für einen gezielten Schuss ins Schwarze, bei der die Zehn gerade mal etwas mehr als 1 mm Durchmesser hat, ist Konzentration und innere Ruhe.

Bis zum Alter von 46 Jahren wird im Allgemeinen „freihand“ geschossen, danach kann man in die Aufgelegt-Disziplin wechseln.

Die schießsportlichen Erfolge

Bei den alljährlichen Bezirks- und Diözesanmeisterschaften des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften sind in den Siegerlisten der Luftgewehrdisziplinen immer einige Vorster Schützen zu finden, in den Einzel- sowie auch in den Mannschaftswettbewerben.

Auch bei den Bezirksjungschützentagen waren immer wieder Vorster unter den Siegern. So stellten wir den letzten 30 Jahren 10 Bezirks-Schülerprinzen, 15 Bezirksprinzen und viele Mannschaftssieger. Und für die weiterführenden Wettbewerben wie Diözesan- und Bundesschießen haben sich auch schon mehrere Vorster qualifiziert. 1991 nahmen mit Heinz-Peter Kannen und Markus Grünberg sogar beide Prinzen aus Vorst beim Bundesschießen in Gütersloh teil.

Den bisher höchsten Titel haben 2008 Hartmut Willmen, Theo Tillmann und Egon Kannen nach Vorst geholt: sie wurden Diözesan-Mannschaftsmeister Aufgelegtschießen in der Seniorenklasse sowie Vize-Bundesmeister. Im Jahr 2010 gelang es Theo Tillmann, den Titel des Vize-Bundesmeisters in der Seniorenklasse Disziplin Luftgewehr angestrichen nach Vorst zu holen

Trotz aller Erfolge im sportlichen Schießen auf Scheiben hatten die Vorster Schützen bis 2007 auf Bezirksebene kein Grund zum Jubeln gehabt. Dann allerdings haben wir in kurzer Folge gleich drei Bezirkskönige gestellt:
2008 mit Franz Josef I. (Backes)
2012 mit Markus I. (Hannen) sowie
2017 mit Hans-Peter II. (Schmitz).