Was macht eine Bruderschaft in Corona-Zeiten (aus)?

Was macht eine Bruderschaft in Corona-Zeiten (aus)?

Grenadierzug – „Mer wollde all net”

Nachdem im Mai 2019 die Jubiläumszugfahrt nach Vlissingen stattfand und das schon über ein Jahr her war und in der MWAN-whatsapp-Gruppe daran erinnert wurde, reichte es einigen Mitglie- dern von MWAN, die befanden: Wir müssen uns wiedersehen, sobald und soweit es die Rahmenbedingungen zulassen.

Über doodle wurde der Termin fest- gelegt, an dem die meisten konnten, und so fand am 10. Juli 2020 unter strengen Abstands- und sonstigen Coronavorgaben die Versammlung bei unserem Zugkönig mit großem Abstand zu Vorst jenseits des Nordkanals in Kaarst statt. Damit eine gute Durchlüftung gegeben war, unter einem Pavillon nahezu im Freien. Was dazu führte, dass die Versammlung nicht so lange wie üblich dauerte und das Bier an diesem Abend nicht warm werden konnte.

Neben den sehr intensiven Gesprächen über gesellschaftliche, politische, kommunikationstechnische und fußballsportliche Themen haben wir auch über Schützenrelevantes gesprochen und mit Bedauern festgestellt, dass weder Kirmes noch Erntedank im Tuppenhof, den wir seit Anfang an mit organisiert und durch- geführt haben, 2020 stattfinden wird. Auch mehrere runde Geburtstage im Zug fallen den Umständen zum Opfer.

Die traditionelle Radtour an Vatertag wollen wir nachholen, allerdings bietet uns der gewohnte Schlusspunkt Vorster Fußballplatz aller Voraussicht nach nichts gegen den entstehenden Hunger und Durst. Ob und inwieweit anderes noch in 2020 wieder möglich wird, wollen wir intensiv beobachten und danach, wie wahrscheinlich viele andere Züge auch, zeitnah entscheiden. In einer weiteren Versammlung unter freiem Himmel!

„Jung-Hubertusschützen”

Am 18.01.2020 feierten wir noch alle ausgelassen und uneingeschränkt unseren geliebten Schützenball im beheizten Festzelt. Bereits am 27.01.2020 war das Covid-19 Virus zwar in Deutschland präsent, hatte uns aber noch nicht wirklich erreicht.

Am 08.02.2020 hatten wir, die Jung-Hubertusschützen, noch unsere monatliche Versammlung im Effershof. Auch fand am 06.03.2020 die Mitgliederversammlung unserer Bruderschaft noch statt, wenn auch mit der Auflage, dass es die Getränke nur in Flaschen gab. So warf die Covid-19 Pandemie auch hier schon ihre Schatten voraus.

Am 17.03.2020 kam es dann zum Lockdown in der Gastronomie und in Teilen diverser Betriebe. Somit war auch unser Vogelschießen der Jung-Hubertusschützen am 21.03.2020 bei „Schellen” in Kleinenbroich abgesagt. Das gesellschaftliche Leben und das Leben in den Zügen und auch auf Bruderschaftsebene waren somit ziemlich beschnitten, wenn nicht sogar eingestellt. 

Unsere Zugveranstaltungen sowie die Termine der Bruderschaft wurden alle abgesagt. Anfangs war Hoffen angesagt, dass es nur eine kleine Pause sein soll. Doch es wurde schnell klar, dass dies kein Strohfeuer war, sondern schon eine weltweite Pandemie.

Gegen die Langeweile und auch gegen die teilweise Vereinsamung wussten wir uns allerdings gut zu helfen. Auf SocialMedia-Plattformen wurden Challenges ins Leben gerufen. Bei uns Jung- Hubertusschützen war die Nominierungs-Challenge sehr beliebt und ging reihum. Hier wurden von einer Person fünf Leute nominiert, die Aufgaben erfüllen und anschließend fünf weitere Personen nominieren mussten. 

Der gesellschaftliche Aspekt stand im Vordergrund, und wir nominierten auch Freunde aus anderen Schützenzügen und Schützenbruderschaften.

„Und bis wir uns wiedersehen“ – so hieß dann auch der Aufruf des Bezirksverbandes Neuss. Hier wurde darum gebeten, dass am 31.03.2020 um 18.30 Uhr alle Musiker der Bruderschaften in ihren Gärten und auf ihren Balkonen dieses Segenslied auf ihren Instrumenten spielen. Somit sollte nach außen hin Solidarität und Zusammenhalt signalisiert werden.

Wir Jung-Hubertusschützen griffen dann auch zu den modernen Kommunikationsplattformen und trafen uns, wie viele andere Züge auch, in Form von Online- Treffen. Hier saß man dann zu einer bestimmten Zeit am Computer und konnte über Skype miteinander reden und vor allem sich nach der langen Zeit sehen. Wenn auch nur am Bildschirm.

Jägerzug „Stramme Boschte” hat ein Herz für Vorster Kinder

Unmittelbar nach Bekanntgabe der Absage unseres dies-
jährigen Schützen- und Heimatfestes hat sich der Jägerzug
„Stramme Boschte“ spontan dazu bereit erklärt, eine
langjährige Tradition, trotz des Ausfalls der Feierlichkeiten, in diesem Jahr fort zu führen.
Der Jägerzug wird unseren Kindern in den örtlichen Kindertagesstätten und der Grundschule sowie den Bewohnern im Haus der Lebenshilfe pünktlich zum Schützenfest wie gewohnt ein Lebkuchen-Herz schenken mit der Aufschrift
„Büttgen-Vorst 2020“

So soll signalisiert werden, dass wir auch im Corona-Jahr an unsere Kinder und das Haus der Lebenshilfe denken. Zum einen ein süßer Gruß der Schützen und zum andern auch ein Zeichen an unsere Schausteller. Somit werden diese auch ein kleinwenig unterstützt in diesen schwierigen Zeiten.

Uniform-Challenge vom Jägerzug „Frei-Weg

Foto (C) Roman Grachev – Source https://unsplash.com/photos/DC9d8HYI5IQ