Grusswort des 1. Brudermeister

„Für Glaube, Sitte und Heimat“,

so lautet der Leitspruch unseres Bundes, dem auch wir als St. Eustachius Schützenbruderschaft uns verpflichtet haben. Ein Leitspruch, der auch und vielleicht gerade in der heutigen Zeit gleichermaßen Anspruch und Herausforderung ist.

Glaube, ein Begriff der aktuell geprägt ist durch Skandale in unseren Amtskirchen, die es den Menschen schwer machen, sich noch offen zu dieser Kirche und ihren Würdenträgern zu bekennen. Der wahre Kern unseres Glaubens gelangt kaum noch zu den Menschen, die vielfach nicht verstehen können und wollen, was die Institution Kirche bewegt, die Veränderungen in den Strukturen ersehnen und zutiefst erschüttert sind von den Missbrauchsskandalen, dem Leid der Betroffenen und dem Umgang der Amtskirche bei der Aufarbeitung dieser Verbrechen. In all dieser Wut und Verunsicherung fällt es oft schwer, den Weg zu Gott zu finden und sich trotz und gerade bei aller Kritik an der Institution Kirche zu Gott und dem Glauben an ihn zu bekennen. Gerade dieses aktive Bekenntnis zu Gott und unserem christlichen Glauben aber macht uns als Bruderschaften aus. Wir sind und verstehen uns als lebendige Glaubensgemeinschaft die aktiv mitwirkt an der Gestaltung des Pfarrlebens hier in Vorst. Der Glaube und die eigene Beziehung zu Gott sind etwas ganz Persönliches, Kirche in ihrem Verständnis als Gemeinschaft mit Gott und den Menschen, ist auch, was wir gemeinsam daraus machen. Dies wollen wir auch an den Festtagen mit den Gottesdiensten am Schützenfestsonntag und Schützenfestmontag als zentrale Elemente in unserem Festprogramm feiern und zum Ausdruck bringen.

Sitte im Allgemeinen beschreibt durch moralische Werte, Regeln oder soziale Normen in einer Gemeinschaft geltende Verhaltensnormen. Hierunter mag man die vermeintlich teils übertrieben militärisch anmutenden Abläufe rund um Festzüge und Paraden verstehen. Vielmehr ist hier aber der Umgang miteinander und mit unseren Gästen gemeint. Kameradschaft unter den Schützenbrüdern, gleich welche Uniform sie tragen, einander helfen und für Andere und die Gemeinschaft einstehen, Gastfreundschaft und Offenheit und bei allem eigenen Feiern und der Festfreude andere nicht zu vergessen und letztlich auch den zahlreichen Zuschauern durch das Achten auf das eigene Erscheinungsbild und das der Kameraden schöne Festzüge und Paraden bieten sind eben diese Normen unserer Gemeinschaft. Die Verbindung untereinander und das Engagement für andere und die Dorfgemeinschaft begrenzt sich dabei nicht auf die Tage des Schützenfestes, sie ist vielmehr ein ganzjähriges, großes soziales Netzwerk.

Heimat ist mehr als der Ort an dem man wohnt, Heimat ist Leben, ein Gefühl der Zugehörigkeit, des angekommen seins und ein Wohlgefühl. Gemeinsam mit den anderen Vereinen in unserem Heimatdorf sind wir deshalb ganzjährig bemüht, Heimat zu gestalten und Orte und Momente der Begegnung zu schaffen. Als Brudermeister sind wir dabei sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit und das freundschaftliche Miteinander aller Vorster Vereine. Wir wissen, dass das gute Miteinander mit der KFD, dem Kirchenchor, den Sportfreunden, dem TV Gut Heil, dem Förderverein Haus der Lebenshilfe, der Grundschule, den Kindergärten, dem Männergesangsverein, dem Schiesssportverein, schlicht mit allen Vorster Vereinen, das wir seit vielen Jahren in unserem Heimatdorf pflegen, nicht selbstverständlich ist. Aus dieser starken Gemeinschaft lässt sich Heimat gestalten, Angebot und Raum für Begegnungen schaffen, und Vorst als unser Heimatdorf lebens- und liebenswert gestalten und erhalten.

Auch unser diesjähriges Schützenfest soll wieder ein solcher Ort der Begegnung und ein Stück Heimat sein. Mit festlichen Bällen im Festzelt wollen wir die Stunden der gemeinsamen Freude genießen und hierzu gerne auch die Vorster Bevölkerung einladen. Stören sie sich nicht an den Geräuschen des Schützenfestes, sondern kommen sie zu uns ins Festzelt, werden sie Teil dieser Gemeinschaft und machen sie unser Fest auch zu einem Teil ihrer Lebensfreude.

An der Spitze und im Mittelpunkt dieser Gemeinschaft steht in diesem Jahr unser Königshaus Thomas II. Müllers mit seiner Königin Jessica und den Ministerpaaren Olaf und Ursula Maubach sowie Justin Jerzy und Joelle. Ihnen, dem Jungkönigspaar Maurice I. van den Bergh mit Königin Sarah und den Ministerpaaren Maximilian Dick mit Karolina und Sandro Pereira mit Claudia, allen Gästen und der großen Schützenfamilie wünschen wir vier Tage der Freude mit vielen guten Begegnungen in der Gemeinschaft der großen Schützenfamilie und natürliche strahlendem Sonnenschein.